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Erfahrungsbericht: Meine Zeit als Austauschschülerin in Kanada

Evelyn hat einen High School-Aufenthalt in Kanada verbracht, hat als Austauschschülerin ein Schulhalbjahr eine High School besucht und bei einer Gastfamilie gelebt. Nach ihrer Rückkehr hat sie uns ein paar Fragen zu ihrem Aufenthalt beantwortet und Fotos geschickt. Es ist interessant und spannend aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen man als Austauschschüler*in macht. Natürlich wollen wir euch das nicht vorenthalten und nun auch an Evelyns Erlebnissen in Kanada teilhaben lassen.

 

Herzlichen Dank auch nochmal an Evelyn - Wir freuen uns, dass du uns einen Einblick in deine Zeit in Kanada gewährst.

Wo hast du deinen High School-Aufenthalt genau verbracht?

Schulbus Erfahrungsbericht High School Kanada, SchüleraustauschIch habe meinen Auslandsaufenthalt in Kanada, genauer gesagt in dem kleinen Ort Kimberley in den Rocky Mountains verbracht und ich bin dort für 5 Monate auf eine High School gegangen.

Alles fing damit an, dass ich mich für eine Schülersprachreise interessiert habe. Aber als ich mich immer weiter über Auslandsaufenthalte informiert habe, bin ich auf die Möglichkeit gestoßen, eine High School zu besuchen. Das hat sich für mich total spannend angehört, auf eine Schule in einem anderen Land mit anderer Kultur zu gehen. Ich habe mich dann für Kanada entschieden, weil die Landschaft dort einfach wunderschön ist und die Menschen sehr freundlich und offen sind.

Hattest du bestimmte Erwartungen an deinen High School-Aufenthalt?

Meine Erwartungen vor meinem High School-Aufenthalt waren, dass ich viele nette Leute kennenlernen werde und die kanadische Kultur und Landschaft erleben werden. Das hat sich auch erfüllt. Generell habe ich aber versucht, keine großen Erwartungen zu haben, damit man am Ende nicht enttäuscht werden kann. Letztendlich bleibt es sowieso eine Überraschung, was man alles erleben wird.

Beschreibe uns mal deinen Alltag als Austauschschülerin.

Mein Schulalltag sah so aus, dass ich um 7:45 Uhr den Schulbus zur Schule genommen habe. Jedoch hatte ich jeden zweiten Tag noch Band vor der Schule von 7:30 Uhr bis 8:30 Uhr. Dafür hat mich mein Gastvater immer mit dem Auto gefahren. Band hat mir immer viel Spaß gemacht! Wir haben vor allem Filmmusik gespielt und ich konnte dort sogar Klarinette lernen, obwohl ich es vorher noch nie in Deutschland gespielt hatte. Um 8:30 Uhr hat der Unterricht begonnen. Ich hatte jeden Tag die Fächer Englisch, Französisch, Kunst und Outdoor Education. Die Schule endete um 15:10 Uhr, freitags immer schon um 13:40 Uhr.

Nach der Schule bin ich sehr oft mit Freunden ins Cafe oder in Geschäfte gegangen. Mit meiner Gastfamilie gab es dann immer ein frühes Abendessen und danach haben wir alle zusammen einen Film geschaut.
An den Wochenenden habe ich mich oft mit Freunden getroffen und wir waren shoppen, in einem Cafe, in der Mall oder haben beieinander übernachtet. Im Winter sind wir meistens zusammen Skifahren gegangen. Ich habe auch viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht und ich habe oft ihre Freunde kennengelernt.

Evelyn_Outdoor Education_Kanu fahren Erfahrungsbericht High School KanadaKannst du uns noch ein wenig mehr zum Schulfach Outdoor Education erzählen.

Outdoor Education hat mir von den Schulfächern am meisten Spaß gemacht. Dort ging es um Aktivitäten, die man draußen machen kann. Wir waren z.B. Kanufahren, Klettern und Langlaufski fahren. Wir haben aber auch viel über Campen und im Winter über Lawinen gelernt. Highlights waren die Ausflüge, die wir in Outdoor Education gemacht haben.

Im September waren wir auf einem 3-tägigen Kanu Trip, wo wir viel Kanu gefahren sind, in Zelten übernachtet haben und etwas gewandert sind. Im Dezember hatten wir dann unseren 3-tägigen Winter Trip, wo wir auf einen kleinen Berg hochgewandert sind, in Iglus geschlafen haben und Lawinenrettung geübt haben. Bei den beiden Ausflügen waren wir von unglaublich schöner Landschaft umgeben und haben Dinge erlebt, die ich hier in Deutschland nie erlebt hätte. Und auf diesen Ausflügen hat man alle anderen noch besser kennengelernt und wir hatten einfach eine schöne Zeit zusammen.

Wie fandest du die Schule? Gab es Unterschiede zur Schule in Deutschland?

Ich würde sagen, der Unterricht war interessanter und nicht so stressig wie in Deutschland. Es gab auf jeden Fall ein paar Unterschiede zu Deutschland. Der Unterricht begann nämlich später und jeder hatte nur vier Fächer, und zwar jeden Tag die selben, nur in anderer Reihenfolge. Außerdem waren die Lehrer wirklich sehr freundlich und das Lehrer-Schüler-Verhältnis war viel enger. Und das Fächerangebot war größer und es gab besondere Fächer wie Outdoor Education, Photography, Foods oder Woodwork.
Generell hat mir die Schule in Kanada besser als in Deutschland gefallen, nur hätte ich mir gewünscht, dass man mehr als vier Fächer hat, damit man noch mehr ausprobieren kann.

Gab es auch Herausforderungen während deines Auslandsaufenthalts?

Die größte Herausforderung in meinem Auslandsjahr war, dass man anfangs niemanden kannte und sich einen Freundeskreis aufbauen musste. Es war ziemlich leicht, sich mit anderen Austauschschülern anzufreunden, denn wir alle waren ja in der selben Situation, dass alles neu war und wir niemanden kannten. Aber kanadische Freunde zu finden war ein bisschen schwieriger. Alle Kanadier waren immer sehr freundlich, aber um Freundschaften aufzubauen, hat es etwas mehr Zeit gebraucht. Ich denke, dabei ist es einfach wichtig, viel mit Kanadiern zu reden und sich keinen Stress zu machen. Man muss sich einfach Zeit lassen.

 

Evelyn_Ski fahren Erfahrungsbericht Schüleraustausch Kanada

Was hast du während deines Auslandsaufenthalts gelernt?

Ich würde sagen, das Wichtigste, was ich während meines Auslandaufenthaltes gelernt habe, ist, sich an eine neue Umgebung und neue Leute anzupassen. Ich habe erfahren, wie es ist, in einer ganz neuen Situation zu sein und damit umzugehen. Ich denke, dass ich dabei am meisten gelernt habe und daran am meisten gewachsen bin.

Mein Rat an zukünftige Austauschüler ist, dass man die Zeit vor Ort gut nutzen sollte um viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen zu sammeln. Denn das Auslandsjahr vergeht wirklich wie im Flug und deshalb sollte man das hier und jetzt einfach genießen.

 

Fotos und Bericht @ Evelyn D.