Erfahrungsbericht: Thanksgiving und Halloween in Kanada
Greta ist Austauschschülerin in Kanada und nun schon seit drei Monaten Schülerin im Schulbezirk Abbotsford in der Provinz British Columbia. Während des High School-Aufenthalt in Kanada besucht sie eine High School und lebt bei einer kanadischen Gastfamilie.
Im November wird in Kanada Thanksgiving gefeiert und Greta erzählt nun davon, wie sie diesen inzwischen weltweit bekannten Feiertag erlebt hat.
Kanadier lieben es zu feiern, zu dekorieren und zu zelebrieren
Es gibt eine Sache, die ich in der letzten Zeit über Kanadier gelernt habe: Kanadier lieben es zu feiern, zu dekorieren und zu zelebrieren. So werden Traditionen am Leben gehalten.
Anders als die Amerikaner, feiern sie bereits am zweiten Montag im Oktober das sogenannte „Thanksgiving“ - das Fest des Dankens.
Man könnte auch sagen, das Fest des Essens, denn das ist der Aspekt, auf den heutzutage vor allem der Fokus gelegt wird - das Essen!
Egal ob Ham oder Turkey, das Dinner bei fast jeder Familie wurde alles andere als klein gehalten.
Bei uns gab es eine Vielzahl von den verschiedensten Kleinigkeiten. Das war z.B. gebratener Rosenkohl, Kartoffelpüree, Butterbrötchen, Bohnen, panierter Blumenkohl und und und. Das Buffet war voll. Und als wir alle schließlich pappsatt und zufrieden vor leeren Tellern saßen, gab es nach einer kleinen Verdauungspause den Nachtisch! Passend zur Jahreszeit gab es (ähnlich wie die Dekoration) vieles mit Kürbissen und Äpfel. Mein persönlicher Favorit, der Pumpkin Pie. Aber auch die Pumpkin Tarts, die Cookies oder der Apple Crumble waren ein Festschmaus.
Auch die Familie ist ein wichtiger Bestandteil des Festes.
An einem riesigen, natürlich dekorierten Tisch, traf sich die ganze Familie zum essen und der ganze Abend war geprägt von der lebhaften und schönen Stimmung und lustigen Gesprächen.
Die Feierlichkeiten für Halloween standen in den Startlöchern
Bereits einen Tag später wurden die herbstlichen Dekorationen weg gelegt und alles wurde für Halloween bereitgestellt. So viele dekorierte Häuser habe ich noch nie gesehen und als ich die ganze Mühe, die sich manche Leute machten, um ihre Nachbarn zu erschrecken, gesehen habe, war ich mehr geschockt als erschrocken.
Aber die Begeisterung und der Einsatz, den die Leute zeigten war sehr schön anzusehen und hat den Oktober noch schneller vergehen lassen.
Am 31. Oktober wurde endlich Halloween gefeiert.
Nachdem in der Schule bereits viele Schüler und sogar Lehrer in Kostümen auftraten, ging es für mich zu einer Freundin nach Hause. Dort machten wir uns ein kleines Halloween Essen - Geisterpizzen, Brezelspinnennetze und ein paar Äpfel. Unser Tisch war perfekt gedeckt für einen Horrorfilmmittag. Nachdem wir bei Scream nicht nur einmal geschrien haben, war es so langsam bereits dunkel geworden und es war endlich Zeit für „Trick or Treating“. Für die meisten Leute in Deutschland wohl besser bekannt als „Süßes oder Saures“.
In Deutschland ist es eher eine Tradition für ausschließlich kleine Kinder. Hier in Kanada gab es auch viele Leute, die in unserem Alter abends um die Häuser zogen und Süßigkeiten einsammelten.
So schnappten wir uns einen Feuerwehrhelm (denn ohne Kostüm gibt’s natürlich auch keine Süßigkeiten) und einen Kissenbezug. Der war für uns essenziell, um die Süßigkeiten auch gut transportieren zu können. Damit machten wir uns dann bei kalten Herbstwetter auf den Weg. Wir sahen viele dekorierte Häuser und trafen verkleidete Leute. Nach einemkleinen Spaziergang hatten wir bereits Süßigkeiten, die wohl für die nächsten Monate reichen werden.
So ging der Abend langsam zu Ende und als ich abends im Bett lag war die einzige Frage, die sich mir da noch stellte:
