High School in Kanada vs. Schule in Deutschland  -  Was ist anders?

Träumst du davon, eine Zeit lang in Kanada zur Schule zu gehen? Dann bist du nicht allein! Viele Schüler*innen entscheiden sich für einen High School-Aufenthalt in Kanada, weil das Bildungssystem dort einige spannende Unterschiede zu Deutschland aufweist. Das Schulsystem in Kanada vs. Deutschland unterscheidet sich in vielen Punkten – von der Fächerwahl über den Unterrichtsstil bis hin zu den Abschlussprüfungen. Doch nicht nur das: Kanada ist bekannt für seine atemberaubende Natur, seine sichere und moderne Lebensweise sowie seine weltoffenen und freundlichen Einwohner. Wer sich für einen Schulaufenthalt in Kanada entscheidet, taucht nicht nur in ein neues Schulsystem ein, sondern erlebt auch eine offene, multikulturelle Gesellschaft, in der Gastfreundschaft und Toleranz großgeschrieben werden.

In diesem Beitrag erfährst du, wie der kanadische Schulalltag aussieht, welche Fächer du wählen kannst und was du beim Wechsel von Deutschland nach Kanada beachten solltest.

Allgemeine Unterschiede zwischen dem kanadischen und deutschen Schulsystem

Das Bildungssystem in Kanada ist nicht zentral geregelt, sondern wird von den einzelnen Provinzen und Territorien organisiert. Das bedeutet, dass es Unterschiede je nach Region gibt. Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten:

• In Kanada gibt es eine Grundschule (Elementary School) und eine weiterführende Schule (High School oder Secondary School).
• Die High School umfasst in der Regel die Klassenstufen 9 bis 12 (manchmal 10 bis 12).
• Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Schüler*innen ein High School Diploma, das für Universitäten anerkannt wird.
• Das Schulsystem ist flexibler und praxisorientierter als in Deutschland.

In Deutschland ist das Bildungssystem strenger strukturiert. Nach der Grundschule gibt es verschiedene Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium), die den weiteren Bildungsweg vorgeben.

Unterrichtsstruktur und Fächerwahl

Flexibilität in Kanada

Einer der größten Unterschiede ist die individuelle Fächerwahl. Während in Deutschland ein großer Teil der Fächer fest vorgeschrieben ist, hast du in Kanada die Möglichkeit, viele Kurse selbst zu wählen. Neben Pflichtfächern wie Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften gibt es eine Vielzahl an Wahlfächern, z. B.:

• Sportarten wie Eishockey, Snowboarding oder Lacrosse
• Praktische Kurse wie Fotografie, Filmproduktion oder Modedesign
• Berufsvorbereitende Fächer wie Business, Tourismus oder IT
• Indigene Studien, um mehr über die First Nations zu lernen

Dadurch kannst du deinen Stundenplan nach deinen Interessen gestalten und deine Stärken gezielt fördern.

Festgelegte Fächer in Deutschland

In Deutschland sind die meisten Fächer bereits vorgegeben. Neben Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache gibt es Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Sport. Erst in der Oberstufe gibt es mehr Wahlmöglichkeiten, aber der Rahmen ist trotzdem enger als in Kanada.

Unterrichtsstil und Lernmethoden

Kanada: Interaktiv und praxisnah

Kanadische Schulen legen viel Wert auf Gruppenarbeit, Projekte und praktische Anwendungen. Statt reinem Frontalunterricht wird viel diskutiert, experimentiert und präsentiert. Noten setzen sich oft aus verschiedenen Leistungsnachweisen zusammen, z. B.:

• Hausarbeiten und Essays
• Mündliche Präsentationen
• Gruppenprojekte
• Praxisbezogene Aufgaben

Deutschland: Theorie und Klausuren

In Deutschland liegt der Fokus stärker auf theoretischem Wissen und schriftlichen Prüfungen. Die meisten Noten setzen sich aus Klassenarbeiten und Tests zusammen, während praktische Projekte eher selten sind. Besonders im Gymnasium steht das akademische Lernen im Vordergrund.

Schulalltag und Freizeitangebote

Kanada: Schulspirit und Clubs

Kanadische High Schools bieten zahlreiche außerunterrichtliche Aktivitäten an, z. B.:

• Sportteams (z. B. Basketball, Rugby, Eishockey)
• Musik- und Theatergruppen
• Schülerzeitungen oder Debattierclubs
• Community-Projekte

Viele Schulen haben einen starken Schulspirit mit gemeinsamen Events wie „Spirit Days“ oder Homecoming.

Deutschland: Weniger Schulaktivitäten

In Deutschland gibt es zwar AGs und einige Schulmannschaften, aber sie spielen eine kleinere Rolle als in Kanada. Freizeitaktivitäten finden oft außerhalb der Schule statt, z. B. in Vereinen oder privaten Musikschulen.

Prüfungen und Abschlüsse

High School Diploma vs. Abitur

In Kanada schließen Schüler*innen ihre Schulzeit mit dem High School Diploma ab. Dieses wird durch das Sammeln von Leistungspunkten aus den verschiedenen Fächern erworben. Der Vorteil: Du kannst deine Noten durch kontinuierliche Leistung verbessern und wirst nicht nur durch eine Abschlussprüfung bewertet.

In Deutschland hingegen gibt es das Abitur, das stark auf einer zentralen Prüfung basiert. Hier zählen die Leistungen aus zwei Jahren Oberstufe und mehrere Abschlussprüfungen in unterschiedlichen Fächern.

Fazit: Welches System ist besser?

Ob das deutsche oder das kanadische Schulsystem besser ist, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Wenn du strukturierte Lernpläne und akademische Tiefe bevorzugst, passt das deutsche System gut zu dir. Wenn du dagegen Flexibilität, Praxisbezug und individuelle Fächerwahl schätzt, bietet Kanada viele Vorteile.

Ein High School-Aufenthalt in Kanada ist eine große Chance, neue Erfahrungen zu sammeln, eine andere Lernkultur kennenzulernen und deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Es ist eine Zeit, die dich persönlich und schulisch weiterbringen wird!

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